Verfasser
Fischer, Andreas; Hecker, Kristin; Pfeiffer, Iris
Titel
Berufliche Kompetenzen von Geflüchteten erkennen? Exemplarische Befunde zur Kompetenzmessung im Bereich der Metallbearbeitung und Metallverarbeitung
Jahr
2019
In
Zeitschrift für Weiterbildungsforschung: Lernen im Alter
Seite
115 - 131
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/36993
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Abstract
Der IdA KompetenzCheck stellt ein wissenschaftlich entwickeltes Testverfahren dar, um non-formal und informell erworbene Kompetenzen sichtbar zu machen, und in Bezug auf deutsche Referenzberufe auszuwerten. Im Rahmen des IdA KompetenzCheck werden Testpersonen mit typischen Handlungsfeldern eines Berufsbildes konfrontiert. Zu jedem Handlungsfeld wird eine Reihe von handlungsrelevanten Fragen präsentiert, deren Beantwortung Rückschlüsse auf die Ausprägung der Kompetenz im jeweiligen Handlungsfeld ermöglicht. Auf diese Weise erlaubt es der IdA KompetenzCheck für ausgewählte deutsche Referenzberufe aus vier Branchen (Metall, Elektro, Logistik sowie Garten- & Landschaftsbau), die Kompetenzen der Testteilnehmenden zu erfassen.

Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel des IdA KompetenzCheck Metall vorgestellt, wie berufliche Kompetenzen effektiv und effizient über papier- oder computerbasierte Testverfahren getestet werden können und welche Besonderheiten bei der Kompetenzfeststellung von Geflüchteten zu beachten sind. Außerdem werden erstmals empirische Belege für die Zuverlässigkeit und Gültigkeit derartiger Testverfahren erbracht: Anhand einer Stichprobe von 162 Geflüchteten, die eine papierbasierte Fassung des Tests bearbeiteten, wird gezeigt, dass sich mit dem IdA KompetenzCheck reliable und valide Ergebnisse erzielen lassen, die durchweg positiv mit Berufserfahrung korrelieren.

Die Ergebnisse zu diesem und ähnlichen Testverfahren werden kritisch diskutiert und sowohl im Spannungsfeld zwischen Praktikabilität, Reliabilität und Validität, als auch in Bezug auf andere Verfahren der Kompetenzfeststellung eingeordnet. Zusammenfassend halten wir den IdA KompetenzCheck für einen gelungenen Beitrag zu einer Validierung von „learning outcomes“ nicht-zertifizierten non-formalen und informellen Lernens, der jedoch im Sinne einer ganzheitlichen Beurteilung von beruflicher Handlungskompetenz andere Verfahren der Kompetenzfeststellung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen kann.
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