Kurzbeschreibung |
»Alles was ist, ist Beziehung, und alles was nicht ist, ist ebenfalls Beziehung.« Mit dieser apo-diktischen Zuspitzung hat der Philosoph Julius Jakob Schaaf schon vor fünfzig Jahren umris-sen, was sich heute als relational turn in der Erkenntnistheorie immer deutlicher abzeichnet. Die vorliegende Studie würdigt Schaafs anspruchsvollen philosophischen Entwurf und entfal-tet dessen Programm: weg vom klassisch-abendländischen Substanz- und Identitätsdenken hin zu einer Epistemologie der Relationalität. Darauf aufbauend entwickelt der Autor das Verfahren des Relational Reframe. Dieses behauptet nicht länger, dass ein Gegenstand fest-gelegt und damit von seinem Kontext entbunden werden kann. Stattdessen macht es seine Beziehungen sichtbar und betont Pluralität, Kontingenz und Differenz.Von einer solchen wis-senschaftstheoretischen Reflexion kann gerade die empirische Forschung profitieren. Das Beispiel der Migrationsforschung in der Erwachsenenbildung veranschaulicht, wie eine rela-tionslogische Perspektive in den Erkenntnisprozess interveniert – gegen beschränkende Zu-schreibungen, zugunsten verdeckter Entwicklungsmöglichkeiten.
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