Publikation -Details

TitelKompetenzanerkennung als professioneller Aushandlungsprozess in der Erwachsenenbildung
Zusatztitel 
SammelwerktitelZeitschrift für Weiterbildungsforschung 2018(2-3): Validierung non-formalen und informellen Lernens
Autoren/Herausgeber Gugitscher, Karin
Schmidtke, Birgit
Seiten
Jahr2018
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Online verfügbar
Kurzbeschreibung

Im Rahmen eines in Österreich laufenden ESF- und BMBWF-geförderten Projekts (2015–2018) wird unter anderem der Frage nachgegangen, über welche Kompetenzen und Handlungsorientierungen Personen verfügen, die Kompetenzvalidierungen im Rahmen von Zertifizierungsverfahren für ErwachsenenbildnerInnen durchführen. Im Unterschied zu bisherigen Studien, die sich zumeist mit den Kompetenzanerkennungsverfahren und -instrumenten beschäftigen, legt die Untersuchung den Schwerpunkt auf die AkteurInnen und untersucht deren Handeln mittels einer qualitativen Studie erstmalig aus professionstheoretischer Perspektive. Forschungsgegenstand sind die unmittelbar im Handeln integrierten Reflexionsprozesse. Beim qualitativen Forschungszugang zur Rekonstruktion der Validierungspraxis stand die Methode des „Lauten Denkens“ zur Datenerhebung im Zentrum. Diese Forschungsmethode zielt auf die Explikation und Erfassung mentaler Prozesse während der Validierungspraxis. Datengrundlage sind transkribierte Audioaufnahmen von fünf unabhängigen Bearbeitungsprozessen eines identischen Kompetenzportfolios. Die Datenauswertung erfolgte in einem interpretativ-rekonstruktiven Verfahren über eine Kombination aus qualitativer Inhaltsanalyse und Sequenzanalyse. Die vertiefende Auseinandersetzung mit den Handlungsstrategien im Umgang mit widersprüchlichen Anforderungen ermöglichte die Rekonstruktion einer spezifischen Haltung, die sich als eine Pendelbewegung bzw. ein Abgleich zwischen einer prüfenden und einer pädagogischen Handlungsorientierung beschreiben lässt. In Bezug auf die Professionalisierung von Validierungsfachkräften wird damit eine erwachsenenpädagogische Perspektive auf Anerkennungsprozesse eröffnet. Auf Basis der im Beitrag dargestellten ersten Ergebnisse der empirischen Studie wird die Frage aufgeworfen, inwieweit sich die Validierung und Anerkennung von nicht-zertifizierten non-formal und informell erworbenen Kompetenzen als professionelles pädagogisches Handeln beschreiben lässt und erwachsenenpädagogische Kompetenzen der AkteurInnen erfordert.

Abstract

Within the framework of a four-year project (2015-2018) supported by the Austrian Federal Ministry of Education, Science and Research and des ESF, among others, the competencies and the orientations guiding the practice of validation personnel in adult education are inquired. While most of the existing research concentrates on competency validation arrangements and instruments, the present research uses a qualitative research design to look at the actors and their practice from the perspective of theories of professions. Subject to inquiry are processes of reflection innate in that practice. The Think-Aloud Method is applied to generate data subsequently used to reconstruct the practice of validation. By this, mental processes effective in the validation practice can be defined and explicated. The work of five staff member independently handling one validation portfolio was audio recorded, transcribed, interpreted and analyzed by way of qualitative content analysis. Going into a detailed analysis of strategies used by the validation personnel in dealing with contradictory demands makes it possible to reconstruct their approach. This specific approach can be described as pendular movement or a balancing of an evaluating and an andragogical orientation. Concerning the professionalization of validation personnel, this opens ways to look at validation from the viewpoint of andragogy. On the basis of findings produced in this research, the question is posed in how far validation of non-certified non-formal and informal competencies can be described as professional andragogical practice and in how far this requires professionals to have specific andragogical competencies.

Behandelte Epochen 
Behandelte Region 
Behandelte Personen
Behandelte Institutionen