Publikation -Details

TitelPolitische Grundbildung – Theoretische und empirische Annäherungen
Zusatztitel 
SammelwerktitelZeitschrift für Weiterbildungsforschung 2016(2): Politiken der Grundbildung im internationalen Vergleich
Autoren/Herausgeber Grotlüschen, Anke
Seiten 183 - 203
Jahr2016
Verlag 
Ort 
Umfang21
Online verfügbarhttp://www.die-bonn.de/zfw/22016/grotlueschen-02.pdf
Kurzbeschreibung

Der Artikel fragt, ob eine auf arbeitsorientierte Grundbildung ausgerichtete Forschung und Politik Felder ausschließt, die emanzipatorisches Potenzial für die Teilnehmenden haben und in denen es auch immer wieder verfehlt wird, gering gebildete, geringqualifizierte oder gering literalisierte Bevölkerungsgruppen anzusprechen – die politische Grundbildung. Hierzu wird zunächst auf Gegenwartsanalysen zugegriffen, die eine Krise der Demokratie konstatieren und diese durch materielle Verteilung und ihre Legitimation erklären. Darauf aufbauend wird die Kritik einer Chancengleichheit rezipiert, die Verteilungsungleichheit legitimiere. Daraus resultiert die These einer „aufgekündigten Reziprozität“, welche die Solidarität unterschiedlicher Gesellschaftsschichten1 untergräbt. Dem werden Befunde auf Basis der PIAAC-Studie gegenübergestellt, mit der das Verhältnis von Literalität und politischer Wirksamkeit, sozialem Vertrauen und freiwilligem Engagement gezeigt werden kann. Die Ergebnisse werden mit den Freiwilligen-Surveys und Shell-Jugendstudien kontrastiert. Anschließend wird das Problem von Rechtspopulismus und politischer Wirksamkeit diskutiert, um das Vorurteil, Marginalisierung determiniere rechtspopulistische Gesinnungen, zu differenzieren.

Abstract

The article focuses the question whether workforce literacy strategies in research and policies may tend to exclude relevant fields of literacy, which have emancipatory chances for participants, but which regularly fail in including low qualified or literate adults, namely the area of basic civic education. The relevance of basic civic education will be discussed using contemporary theories, which point at a crisis of democracy and explain this by the spread of income and capital and its legitimation. Further detail is provided by using Rosanvallons criticism on the term “equality of chances”. The everyday unfairness, covered by the narrative of equal chances, leads to peoples’ disengagement with reciprocal relations and solidarity within a society. This theoretical approach will be underpinned with empirical data from the PIAAC dataset which relate literacy on the one hand with variables on political efficacy, social trust and volunteering on the other hand. Results will be compared with volunteer and youth surveys. Furthermore, the connection of a nouveau droite and peoples’ low feelings of political efficacy will be reflected in order to fight back the stereotype, marginalized groups would automatically become voters of right-wing populists.

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Behandelte Region 
Behandelte Personen
Behandelte Institutionen